HSG NIENBURG | Meerbachspatzen

Helge Nußbaum Bruchlandung statt Höhenflug

Handball-Regionalliga: Die "Meerbachspatzen" der HSG Nienburg verlieren das Kellerduell gegen den TV Cloppenburg mit 29:31

Die "Meerbachspatzen" wollten nach dem 38:32-Erfolg der Vorwoche gegen den MTV Vorsfelde im zweiten Heimspiel in Folge zum Höhenflug ansetzen, doch es wurde eher eine Bruchlandung: Die Handballer der HSG Nienburg verloren das Kellerduell der Regionalliga gegen den TV Cloppenburg in der heimischen Meerbachhalle mit 29:31 (12:14) und bleiben somit Tabellenletzter.

Ein HSG-Trainer (Tobias Naumann) der minutenlang allein und verlassen nach Fassung ringend mitten in der Meerbachhalle steht, ein HSG-Kapitän (Steve Kählke) der kurz nach der Schlusssirene allein und wütend in die Kabine stapft, ein erneut verletzter HSG-Hoffnungsträger (Jarne Aust) sowie viele weitere leere Gesichter im HSG-Team - die Enttäuschung nach dem verlorenen Kellerduell gegen Cloppenburg war quasi greifbar. Das Bild, das die Rot-Schwarzen am Samstagabend hinterließen, sollte sich jedoch nicht einbrennen, denn nicht alles an diesem Abend war schlecht.

Doch von Beginn an: Die Gäste aus Cloppenburg eröffneten die Partie mit dem 1:0 (2.) durch Maciej Marszalek - Nienburgs Jarne Aust glich jedoch postwendend aus und auch das Siebenmetertor von Marc Heelis egalisierte erneut Aust (2:2, 4.). In der Folge blieb es bis zum 5:5 (9.) eng, dann setzte sich der TV erstmals auf zwei Tore ab (7:5, 12.) und in der 19. Minute leuchtete durch das Tor von Marszalek sogar eine Vier-Tore-Führung (11:7) der Gäste auf der Anzeigetafel auf. Naumann: "In der ersten Hälfte haben wir unser Angriffsspiel überhaupt nicht auf die Platte bekommen und haben zu viel liegengelassen." Die Nienburger blieben trotzdem irgendwie dran und lagen zur Halbzeit nur noch mit 12:14 hinten.

Nach dem Seitenwechsel wurde die HSG-Wurfquote deutlich besser, was auch Naumann bestätigte: "Wir kommen gut aus der Kabine, spielen unsere Angriffe viel besser zu Ende." Lohn war nach gut zehn Minuten in der zweiten Hälfte die 21:19-Führung durch Lasse Kock. Die Fans im "Spatzennest" peitschten ihre Sieben nun nach vorn, der TV glich zwar aus und ging danach sogar kurz wieder in Führung (22:21, 43.), doch die Nienburger schlugen zurück und lagen durch den Treffer vom flinken Linksaußen Lukas Meyer eine Viertelstunde vor dem Ende wieder mit zwei Toren in Front (25:23).

Der Abstiegskrimi blieb spannend, beide Teams schenkten sich nichts und es gab viele kurze Verletzungsunterbrechungen - Steve Kählkes Schulter hielt nach einem heftigen Foul, anders sah es jedoch bei Jarne Aust aus. Naumann: "Jarnes rechte Schulter ist erneut rausgesprungen. Wir hoffen zwar, dass es nicht allzu schlimm ist - gerade weil er unserem Spiel trotz Fitnessdefiziten nach der langen Pause viel geben kann -, aber es sieht nicht gut aus." Ohne Aust und ohne Kählke (für ihn spielte Anton Borowski fast die gesamte zweite Hälfte) auf der Platte, fehlte der HSG in der entscheidenden Phase der nötige Mut und der TV hatte hintenraus auch das nötige Glück. Aus einem Zwei-Tore-Rückstand (26:28), machten die Gäste in den letzten zehn Minuten noch einen 31:29-Sieg, weil für die HSG nur noch Conrad Meierhans traf (29:28, 54.) und der für die Schlussminute eingewechselte Kählke mit seinem Wurf beim Stand von 29:30 im Block hängen blieb.

"Cloppenburg spielt es am Ende clever und routiniert runter und wir kassieren in der Schlussphase einfach zu viele Tore von Außen. Es war ein immens wichtiges Spiel für beide Teams, in dem Cloppenburg das bessere Ende für sich hatte. Grundsätzlich kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, alle haben bis zum Schluss alles gegeben", sagte Naumann abschließend im HARKE-Gespräch, nachdem er seine Fassung eine gute Viertelstunde nach Spielende wiedererlangt hatte.

Statistik:

L.Meierhans, Buschhorn - Fiebiger, Grabisch, Bergmann 1, Hain 4, Kühlcke 1, Niemeyer 4, Meyer 3, Borowski 2, Kählke 6, C.Meierhans 2, Päßler, Kock 2/1, Aust 4

Strafwürfe: 1/2 - 6/6

Zeitstrafen: 5 (C.Meierhans 2x, Bergmann, Fiebigerm, Kählke) - 5

Spielfilm: 0:1, 2:2, 3:2, 4:5, 6:8, 7:11, 10:13, 12:14 (30.); 13:14, 17:17, 21:19, 21:22, 24:22, 25:23, 25:25, 28:26, 29:28, 29:31 (60.)


Textquelle: "Die Harke"

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