HSG NIENBURG | Meerbachspatzen

Helge Nußbaum Die schnellste Maus von Mexiko und Bundesliga-Erfahrung

Handball-Regionalliga: Vier neue Spieler sollen die fünf Abgänge kompensieren. Die HSG Nienburg setzt dabei auf zwei bekannte und zwei gänzlich neue Gesichter

Fünf Abgängen stehen bei Handball-Regionalligist HSG Nienburg vier Neuzugänge gegenüber. Mit Sören Fennekoldt, Constantin von Müller (beide Laufbahnende), Marin Wrede (SG Bremen-Ost), Lars Bergmann (MTV Großenheidorn) gehen vier Routiniers, die das Spiel der "Meerbachspatzen" teilweise lange prägten und mit Alessandro Aiello pausiert eine Frohnatur, die in der vergangenen Saison aufgrund von Verletzungen lange ausfiel. Ersetzen sollen sie vier Neue, von denen nur zwei "echte" Neuzugänge sind.

Matthias Ende

Keeper Matthias Ende ist bei der HSG Nienburg kein unbeschriebenes Blatt. Der 30-Jährige wechselte im vergangenen Sommer zum damaligen Drittligisten MTV Großenheidorn und kehrt nach einer Saison nun zu den Rot-Schwarzen zurück - wohlgemerkt nur als Back-up. Der gebürtige Ost-Westfale wollte seine Hallenschuhe eigentlich an den Nagel hängen und seine aktive Laufbahn beenden. Doch die HSG-Verantwortlichen konnten die ehemalige Nummer eins von einer erneuten Zusammenarbeit überzeugen und holten ihn zurück an die Weser.

Bis 2023 hütete Matthias "Matze" Ende sechs Jahre das HSG-Tor und war damit natürlich auch fester Bestandteil des Meisterteams der Oberliga-Saison 2021/2022. Der 30-Jährige wird allerdings deutlich kürzertreten und nicht am regelmäßigen Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen, sondern nur bei Bedarf einspringen. "Wir freuen uns, dass Matze wieder dabei ist und uns in der Regionalliga bei Personalengpässen unterstützen wird", sagt HSG-Trainer Tobias Naumann.

Lukas Meyer

Mit dem flinken Lukas Meyer ziehen die Nienburger hingegen ein vielversprechendes Talent aus der eigenen Zweitvertretung ins Regionalliga-Team hoch. Der 20-Jährige war in der vergangenen Saison mit 97 Treffern bester Werfer der HSG-Reserve in der Landesliga und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die "Zweite" über die Relegation noch den Sprung in die Verbandsliga schaffte. Nach Meyer-Toren lief in der Liebenauer St. Laurentius-Halle meist der Titelsong der Zeichentrick-Serie Speedy Gonzales - Die schnellste Maus von Mexiko.

Naumann:  "Lukas bringt eine ordentliche Geschwindigkeit mit, hat bisher wenig Anpassungsprobleme und in den Testspielen gute Auftritte gezeigt. Er erstarrt bei dem Sprung in die höhere Spielklasse nicht vor Ehrfurcht, geht die Sache ohne große Hemmungen an und hat bisher eine gute Trefferquote."

Jarne Aust

Mit Jarne Aust steht bei den Rot-Schwarzen ab sofort ein wurfgewaltiger Rückraumspieler auf der Platte. Aust wechselte vom Oberligisten SV Alfeld von der Leine ins "Spatzennest" an die Weser beziehungsweise ganz genau an den Steinhuder Meerbach - in 14 Begegnungen erzielte der 20-Jährige 59 Tore. Die HSG Nienburg ist für Aust die zweite Station im Seniorenbereich. Seine Juniorenjahre verbrachte Aust äußerst erfolgreich bei der TSV Burgdorf und der HSG Deister Süntel. In der "Reckenschmiede" durchlief er die B-Jugend und spielte in der A-Jugend-Bundesliga um die Deutsche Meisterschaft.

In der rot-schwarzen Abwehr soll der 1,96 Meter-Hüne und Linkshänder zusätzliche Stabilität sowie Variabilität auf das Spielfeld bringen. Darauf wird sein Trainer jedoch vorerst ein bisschen warten müssen, denn der 20-Jährige verletzte sich im letzten Testspiel an der Schulter. Naumann: "Jarne ist ein Spielertyp, der uns guttun wird - er bringt die nötige körperliche Präsenz auf die Platte. Er kann den Part von Marin Wrede auf Sicht übernehmen und wichtige Aufgaben in der Deckung sowie im Innenblock übernehmen. Im Moment gehen wir bei ihm von einer Ausfallzeit von ungefähr zwei Wochen aus, aber wir warten noch die endgültige Diagnose ab."

Lasse Kock

Zwei externe Neuzugänge, die jegliche HSG-Vorgeschichte vermissen lassen, hatten die Rot-Schwarzen schon lange nicht mehr - durch "Last-Minute-Transfer" Lasse Kock ist dieser Fall nun jedoch eingetreten. Kurz vor dem Trainingslager in der Lastruper Sportschule stieß der 21-Jährige unverhofft zum Team. Der gebürtige Buxthuder studiert an der Polizeiakademie in Nienburg und ist auf Linksaußen sowie in der Rückraum Mitte zuhause. Naumann: "Auf dieser Position haben wir nicht unbedingt gesucht, aber als sich die Möglichkeit auftat, haben wir gern zugeschlagen."

Kock nahm am Donnerstag vor dem Trainingslager erstmals an einer Übungseinheit teil und nach dem Aufenthalt in Lastrup fiel die Entscheidung dann relativ schnell. Der heute 21-Jährige wechselte in der B-Jugend zum SC DhfK Leipzig und zog für den Handball in die sächsische Großstadt. Zwei Jahre spielte er in der A-Junioren-Bundesliga und zuletzt zwei Jahre im Herren-Drittliga-Team der Leipziger. Naumann: "Lasse hat bisher einen tollen Eindruck hinterlassen und man sieht sofort, dass er eine gute Ausbildung genossen hat. Er ist jetzt ein bisschen spät dazugestoßen und muss sich natürlich noch an unsere Abläufe gewöhnen, aber er bringt das nötige Handballverständnis mit."


Textquelle: "Die Harke"

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