HSG NIENBURG | Meerbachspatzen

Philipp Keßler Ein "Zebra" auf Abwegen

Handball-Oberliga: Constantin von Müller verlässt die HSG Nienburg - Samstag geht es nach Warberg

Mit dem Heimsieg gegen den SV Alfeld (37:32) am vergangenen Wochenende gelang der HSG Nienburg ein wichtiger Schritt in Richtung Regionalliga. Diese positive Tendenz muss das Team von Trainer Tobias Naumann allerdings am Samstag bestätigen - es geht zum Kellerkind HSV Warberg-Lelm. Mit im Gepäck haben die "Meerbachspatzen" allerdings eine traurige Neuigkeit, denn Kreisläufer Constantin von Müller verkündete seinen baldigen Abschied.

Mit seinen 2,04 Metern Körperlänge überragt Constantin von Müller alle seine Mitspieler. Der lebensfrohe und stets gut gelaunte Kreisläufer, der alle Jugendklassen der Nienburger durchlief, wird in der kommenden Saison nicht mehr Teil der Mannschaft sein. Das teilte der Mann mit der Nummer 49 nun dem Team mit. "Privat wird sich bei mir einiges verändern - der Schritt fiel mir nicht leicht, aber es ist an der Zeit", sagt von Müller.

In der laufenden Saison lief es für "Conny" noch nicht sonderlich rosig. Verletzungen bremsten den Kreisläufer aus, wie zuletzt eine Oberschenkelverletzung am Jahresende. Gegen Alfeld stand er erstmals wieder im Kader und auch auf der Platte. "Er beißt sich aktuell mächtig rein", berichtet HSG-Coach Naumann, "Constantin konnte häufig kein oder nur wenig trainieren - hoffentlich wird das in den ausstehenden Monaten wieder besser. Es ist sehr schade, dass er uns verlassen wird. Ich hätte ihn sehr gern im Team behalten, aber kann seine Gründe auch bestens nachvollziehen."

Ob sich von Müller einer anderen Sportart widmen wolle? "Nein", antwortet der Kreisläufer, "das mit dem Rugby ist nur eine Nebensache." Eine Nebensache, die er aber offensichtlich gar nicht so verkehrt zu machen scheint. Im vergangenen Jahr nahm er aus Spaß und Freude am Rugby einfach mal am Training des TSV Victoria Linden teil. Nach ein paar Übungseinheiten bei den sogenannten "Zebras" fand sich von Müller sogar Mitten im Stadtderby gegen Hannover 78 wieder - in der 1. Bundesliga wohlgemerkt. Hierbei ist es ihm wichtig zu betonen, dass dies stets mit HSG-Trainer Naumann abgesprochen gewesen sei. Seit der Verletzung rund um Weihnachten habe er seine "Rugby-Karriere" auch zunächst erst einmal wieder kaltgestellt. "Jetzt ruht mein Fokus voll auf dem Handball. Vielleicht schaue ich beim Rugby wieder vorbei, wenn unsere Saison durch ist."

Zehn Begegnungen stehen bis Mitte Mai noch an. Für Naumann, von Müller und die restlichen "Meerbachspatzen" gilt es am Samstag, den Alfeld-Sieg zu bestätigen. Beim Tabellenvorletzten HSV Warberg-Lelm sind Punkte nahezu Pflicht. "Wenn in der Tabelle wir weiter nach oben möchten, müssen wir nicht nur direkte Konkurrenten schlagen, sondern auch die Wettkämpfe gegen vermeintlich schwache Teams für uns entscheiden", stellt Naumann klar. Die Leistungsdichte in der Oberliga sei eng und man müsse jeden Gegner sehr ernst nehmen.

Die HSG wird die rund 130 Straßenkilometer in die Nähe von Helmstedt mit einem breiten Kader antreten. Neben dem langzeitverletzten Malte Grabisch wird lediglich Linksaußen Alessandro Aiello ausfallen. Hinter dem Einsatz von Sören Fennekoldt steht aus privaten Gründen noch ein Fragezeichen.


Textquelle: "Die Harke"

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