Fahrig gegen Varel
Handball-Regionalliga: HSG Nienburg unterliegt daheim klar mit 23:32
Die neue Regionalliga ist noch nicht die Wohlfühloase, die sich die Handballer der HSG Nienburg gewünscht haben. Im vierten Saisonspiel hagelte es die dritte Niederlage. In der heimischen Meerbachhalle unterlagen die "Meerbachspatzen“ der HSG Varel klar mit 23:32 (11:16). Damit stecken die Rot-Schwarzen weiterhin im Tabellenkeller fest, während die Gäste die Spitze eroberten.
Im gesamten Spiel gingen die Hausherren zu fahrig mit ihren vielen guten Angriffen um. Pfosten, Latte oder mal daneben, das verhalf den Gästen schon früh in der Partie, selbst etwas davonzuziehen. Die Vareler um Topscorer Louis Kamp und Tobias Schwalow führten nach zehn Minuten bereits mit 6:3.
Doch die Nienburger meldeten sich noch einmal zurück. Paul Hildebrandt, Johannes Hain und Steve Kählke per Siebenmeter sorgten binnen 183 Sekunden für den 6:6-Ausgleich.
Im Anschluss schüttelten sich die Vareler kurz, zogen eine Auszeit, um sich neu zu fokussieren, und schalteten einen Gang höher. Immer wieder war die auswärtige HSG sofort zur Stelle, wenn die Heim-HSG ihr etwas anbot. Und das tat sie zu häufig, um ernsthaft in eine gute Ausgangslage zur Halbzeit zu kommen - mit 16:11 führte Varel nach 30 Minuten.
Nach dem Seitenwechsel konnte man den Weserstädtern zumindest die Moral nicht absprechen. Sie bissen sich in die Zweikämpfe, scheuten keine Blessuren und erzwangen mehrere Offensivfouls der Gäste. Zudem sorgte Keeper Matthias Ende mit mehreren Paraden für einen soliden Rückhalt. Immer wieder knabberten Steve Kählke & Co. ihren Kontrahenten zwei Tore vom Fünf-Tore-Polster ab, aber dichter kamen sie einfach nicht heran.
Varel agierte nun geduldiger, cleverer und im Angriff schlauer. Sie wussten mit ihrem Vorsprung bestens umzugehen und Nienburg war der Druck in jedem Abschluss anzumerken. Die Gastgeber schlossen ungenauer ab und machten es damit Varel-Schlussmann Frederick Lüpke stetig einfacher, die Bälle abzufischen. "Wir haben ihn ja quasi zum Helden geworfen, am Ende hatte er vermutlich eine Paraden-Quote von 50 Prozent“, resümierte HSG-Coach Tobias Naumann nach Abpfiff.
Selbst eine ganze Reihe von Unterzahl-Situationen überstanden die Jungs vom Jadebusen nahezu schadlos und zogen den Nienburger damit letztlich den Zahn. Der Rückstand der Rot-Schwarzen wuchs und die Begegnung war letztlich fünf Minuten vor dem Ende schon gelaufen - ein 23:32 leuchtete nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel auf.
Coach Naumann stellte fest: "Varel bei 30 Treffern zu halten, das ist in Ordnung. Aber nur 23 Tore - das ist einfach zu wenig. Viele Möglichkeiten haben wir fahrlässig liegen gelassen. Aber: Die Jungs haben den Kampf angenommen und einiges hat mir besser gefallen als vergangene Woche.“
Statistik:
L.Meierhans 1 geh. 7m, Ende, Buschhorn - Grabisch, Bergmann, Hain 1, Kühlcke 6, Niemeyer 1, Hildebrandt 3, Meyer 3, Borowski 3, Kählke 6/3, C.Meierhans, Päßler, Kock
Strafwürfe: 3/3 - 5/6
Zeitstrafen: 4 (Bergmann 2x, Hain, Kühlcke) - 5
Spielfilm: 1:3, 6:6, 7:10, 8:13, 11:16 (30.); 15:20, 19:22, 20:25, 22:28, 23:32 (60.)
Textquelle: "Die Harke"