HSG erhält Lehrstunde von Northeim
Handball-Oberliga: Nienburger kassieren deftige 30:43-Niederlage
Zwei Halbzeiten mit jeweils mehr als 20 Gegentoren - das sah für die HSG Nienburger überhaupt nicht gut aus. Der Tabellendritte vom Northeimer HC zeigte den "Meerbachspatzen" deutlich die Grenzen auf und setzte sich am Ende verdient mit 43:30 (15:21) durch.
Das vorletzte Heimspiel der Rot-Schwarzen in dieser Saison begann direkt mit einer kleinen Lehrstunde. Die Northeimer waren sofort hellwach, zogen geschickt einen Siebenmeter und enteilten auf 3:0 binnen 133 Sekunden. Erst nach fast drei Minuten war die HSG auch im Spiel, als Lars Bergmann traf, Keeper Tim Buschhorn eine Parade auspackte und Johannes Hain per Tempogegenstoß auf 2:3 verkürzte. Plötzlich war wieder alles möglich.
Beide Mannschaften erhöhten weiterhin das Tempo. Innerhalb von 17 Sekunden fielen drei Treffer, als Hannes Bransche den NHC auf 12:8 nach vorn beförderte. HSG-Coach Tobias Naumann zog die erste Auszeit, doch auch im Anschluss waren die Gäste kaum zu bremsen. Speziell der Positionsangriff der Northeimer mit stets gefährlichen Würfen aus dem Rückraum, wo allzeit Malte Wodarz lauerte (immerhin der beste Torschütze der Liga), aber auch mit schnellen Pässen an den Kreis oder auf die Außen, war von den Nienburgern kaum zu stoppen.
Die Heimsieben musste deutlich mehr schuften und einstecken, um zu Treffern zu gelangen. Sie bekamen die Außen nicht wirklich ins Spiel und in Richtung Kreis war alles dicht. Ein Lichtblick waren die Paraden vom eingewechselten HSG-Keeper Ludwig "Ulli" Meierhans, der direkt gegen Finn Fietz und Marc Bode glänzte und seinen Vorderleuten etwas Rückendeckung gab. Ebenfalls erwähnenswert war der erste Treffer von Linksaußen Alessandro Aiello, der viele Monate verletzungsbedingt gefehlt hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt war der NHC bereits auf 20:14 enteilt und nur dank eines Geistesblitzes von "Kalle" Bergmann betrug der Rückstand zur Pause lediglich sechs Tore: 15:21.
Nach der Halbzeit machte Meierhans mit mehreren Paraden stark weiter, doch auch Gästetorhüter Yannis Pätz war jetzt zur Stelle und bremste die gerade entfachte Euphoriewelle der Nienburger eiskalt aus.
Northeim zog wieder an, und zog davon. Schnelle und saubere ausgeführte Angriffe der Gäste folgten am Fließband und die "Meerbachspatzen" flatterten fortwährend gegen die Wand aus schwarzen Trikots. Mehrere Zeitstrafen gegen die HSG machten es der Naumann-Sieben zusätzlich schwierig, noch einmal in dieser Begegnung Fuß zu fassen. Und so enteilt Northeim endgültig, hatte den Sieg nach 45 Minuten beim Stande von 32:24 schon so gut wie sicher und erzielte durch Wodarz in der 57. Minute das zwischenzeitliche 40:28. Die Lehrstunde für die Weserstädter endete kurz darauf in einer 30:43-Niederlage.
Gegen den Tabellenvorletzten SG Börde werden sich die HSG-Handballer am 11. Mai schließlich vom heimischen Publikum aus der Saison verabschieden. Kommenden Samstag geht es allerdings noch zum Spitzenreiter aus Bissendorf. Was hier Mut machen sollte: der 36:32-Hinspielsieg.
Statistik:
L.Meierhans, Buschhorn - Fiebiger, Hain 2, Kühlcke 3, Niemeyer 1, Hildebrandt 4, Aiello 2, Borowski 1, L.Bergmann 6/3, Kählke 7, Päßler 1, Wrede 1, von Müller 2
Strafwürfe: 3/3 - 3/3
Zeitstrafen: 4 (Wrede 2x, Hildebrandt 1, Kählke 1) - 4
Spielfilm: 0:3, 2:3, 5:6, 5:9, 8:11, 12:17, 13:20, 15:21 (30.); 18:23, 21:27, 24:32, 27:38, 29:40, 30:43 (60.)
Textquelle: "Die Harke"