HSG NIENBURG | Meerbachspatzen

Helge Nußbaum HSG Nienburg hält SV Beckdorf auf Abstand

Handball-Regionalliga: Die "Meerbachspatzen" können mit dem 28:28 in der Meerbachhalle deutlich besser leben

Das erste Remis der Saison 2024/25 für die Regionalliga-Handballer der HSG Nienburg ließ 15 Spiele auf sich warten, doch ausgerechnet im 16. Spiel am Samstagabend gegen den direkten Verfolger und Abstiegskonkurrenten SV Beckdorf war es soweit: Nach 60 Minuten leuchtete ein 28:28 (15:15) auf der Anzeigetafel der Nienburger Meerbachhalle auf. Ein Ergebnis, das den "Meerbachspatzen" jedoch deutlich mehr hilft als den Gästen aus Beckdorf, denn sie liegen somit weiterhin vier Zähler hinter den Rot-Schwarzen auf dem ersten Abstiegsrang.

HSG-Trainer Tobias Naumann nahm den Punkt gern mit und sagte im HARKE-Gespräch kurz nach Spielende: "Auch wenn es natürlich ein bisschen abgedroschen klingt: Jeder Punkt ist in unserer Situation ein guter Punkt", um jedoch auch sofort anzufügen: "Zwei Zähler wären natürlich besser gewesen, dann wäre es ein großer Schritt gewesen, so ist es eben nur ein kleiner."

Der Spielverlauf gab aus HSG-Sicht genau diese zwei Punkte her, die so wichtig gewesen wären im Abstiegskampf. Die ersten schlechten Nachrichten flatterten bei Naumann jedoch schon am Tag vor dem Abstiegsgipfel herein: Nicht nur Malte Grabisch musste aus gesundheitlichen Gründen passen, sondern auch der zuletzt überragende Tim Buschhorn musste kurzfristig krankheitsbedingt absagen - für ihn nahm Rückkehrer Bastian Clasen aus der Zweitvertretung als zweiter Keeper auf der Bank Platz. Zudem gingen Conrad Meierhans und Anton Borowski angeschlagen in das Duell mit Beckdorf. All diese Faktoren schienen die "Meerbachspatzen" jedoch zunächst zu beflügeln: Die Nienburger erzielten durch Kai Bergmann den ersten Treffer der Partie (3.) und ließen die Gäste in der Folge höchstens ausgleichen.

Nach einer guten Viertelstunde führten die Rot-Schwarzen mit 9:7 und hatten in Überzahl die Möglichkeit auf drei Tore davonzuziehen, doch daraus wurde nichts und es sollte nicht die letzte Überzahlsituation an diesem Abend bleiben, die die "Meerbachspatzen" schlecht ausspielten. Beckdorf glich wieder aus (10:10, 12:12) und führte vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff gar mit 14:12. Kurz darauf wurde es noch bitterer für die Naumann-Sieben, denn die Hand von Nienburgs Finn Kühlcke landete bei einer Abwehraktion unglücklich im Gesicht seines Gegenspielers - die Folge war die Rote Karte (28.) vom Schiedsrichtergespann Robert Bravi/Gregor Bravi. "Übeltäter" Kühlcke gab sich einsichtig: "Ich glaube, ich hätte die Karte auch so gegeben - ich treffe ihn einfach mit der Hand im Gesicht. Mein vorletztes Heimspiel vor meiner Knie-OP hatte ich mir auch etwas anders vorgestellt." Der Rechtsaußen durfte somit die nächsten 32 Minuten von Außen zusehen, doch immerhin glich HSG-Toptorschütze Steve Kählke mit der Halbzeitsirene noch zum 15:15 aus, nachdem Ludwig Meierhans im HSG-Tor mehrfach gut parierte und Buschhorn somit starh vertrat.

Nach dem Seitenwechsel drückten die Rot-Schwarzen den Fuß zunächst aufs Gaspedal und erspielten sich innerhalb von zwölf Minuten eine Fünf-Tore-Führung (24:19), doch nach einer Zeitstrafe für Johannes Hain geriet der HSG-Motor zusehends ins Stocken. Die Beckdorfer spielten sich mit einem 4:0-Lauf innerhalb von vier Zeigerumdrehungen wieder heran (23:24, 47.) und glichen durch Lukas Friedrich in der 51. Minute erstmals wieder zum 25:25 aus.

Die folgenden neun Minuten wurde dann etwas kurios: Erst erzielte der starke Borowski zwei schnelle Tore zum 27:25 (52., 53.), doch während einer erneuten Hain-Zeitstrafe erzielte Beckdorf durch Friedrich erneut den Ausgleich zum 27:27. Borowski warf dann bereits viereinhalb Minuten vor dem Ende das letzte Tor der Nienburger zum 28:27, die Gäste glichen zum 28:28 (57.) aus und die Bank handelte sich im nächsten HSG-Angriff eine Zeitstrafe ein. Doch die Hausherren machten aus dieser erneuten Überzahl erneut nichts und durften sich 30 Sekunden vor dem Ende bei Kai Bergmann bedanken, der den letzten Angriff der Beckdorfer unterband und die HSG-Siegchance somit bewahrte. Naumann griff schnell zur Auszeit, stellte seine Jungs noch einmal ein, doch es brachte nichts, der letzte Wurf von Borowski strich knapp am Tor vorbei - es blieb beim 28:28. Naumann abschließend: "Wir waren in den entscheidenden Phasen, gerade bei der Fünf-Tore-Führung, zu hektisch und haben mit einigen Harakiri-Aktionen die Sicherheit verloren. Am Ende war es dann Spitz auf Knopf und wir können mit dem Punkt wahrscheinlich besser leben, als Beckdorf."

Statistik:

Clasen, L.Meierhans - Fiebiger, Bergmann 3, Hain 2, Kühlcke, Niemeyer 6, Hildebrandt 3, Meyer, Borowski 6, Kählke 5, C.Meierhans 1, Walther 2, Päßler, Kock

Strafwürfe: 0 - 3/3

Zeitstrafen: 3 (2x Hain, Bergmann) - 5

Rote Karte ohne Bericht: Kühlcke (28.)

Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:3, 5:5, 7:7, 9:7, 10:8, 10:10, 12:12, 12:14, 15:15 (30.); 17:15, 21:17, 24:19, 24:23, 25:23, 25:25, 27:25, 27:27, 28:28 (60.)


Textquelle: "Die Harke"

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