Spielbericht: HSG NIENBURG vs. HSG Schaumburg
Aufholjagd wird nicht belohnt

Da war wesentlich mehr drin und trotzdem mussten die "Meerbachspatzen" eine erneute Heimniederlage einstecken: Gegen die HSH Schaumburg stand man am Ende mit leeren Händen da, obwohl man einen Neun-Tore-Rückstand noch aufholte. Die Gäste gewannen nach 60 Minuten mit 39:36 und jubelten über den Auswärtssieg.
Nach der üblichen Abtastphase konnten sich Schaumburger nach 15 Minuten einen leichten Vorteil erspielen (8:10). Beide Reihen standen in der Defensive gut, doch die auswärtige HSG erspielte sich zusehends Lösungen, die Abwehr der Nienburger zu knacken. Insbesondere Mittelmann Daniel Bruns lenkte geschickt das Spiel der Gäste und war auch im Torabschluss erfolgreich.
Das Spiel drohte frühzeitig zu kippen, da half auch eine frühe Auszeit von Trainer Tobias Naumann nicht. Die Rot-Schwarzen hatten immer mehr Mühe, zum Erfolg zu kommen, während die Probleme in der Hinterreihe erstmal nicht abgestellt werden konnten. So lief man einem immer größer werdenden Rückstand hinterher (12:17; 26.Minute), der auch zum Pausentee nicht mehr verkürzt werden konnte. Mit einem 14:20 aus HSG-Sicht wurden die Seiten gewechselt
Auch nach dem Wiederanpfiff nahmen die "Meerbachspatzen" den Kampf nicht sofort an, zwischenzeitlich führten die Schaumburger mit 19:28 nach 40 Minuten und es schien so, als ob die Partie bereits entschieden war. Das blieb auch bis zur 48.Minute so, ehe Kepper Tim Buschhorn einen Strafwurf parierte und die Aufholjagd begann. Urplötzlich drehten die Nienburger auf und rochen Lunte, Tor um Tor schmolz der Rückstand im Minutentakt und mehrmals hatte die HSG in der Schlussphase den Ausgleich präsentiert bekommen.
Dabei spielten der Rot-Schwarzen mehrere Zeitstrafen für die Gäste in die Karten. Das Spiel stand nun am Wendepunkt und die Halle wurde immer lauter. Bjarne Niemeyer hatte zweimal den erlösenden Ausgleich auf der Hand, scheiterte aber am Schlussmann der Gäste. Diese zeigten sich nun abgezockt, ließen ihre Angriffe lange ausspielen und nutzen ihre Gelegenheiten eiskalt aus. Spätestens mit dem 36:38 Sekunden vor Spielende, war die Entscheidung gefallen.
Nach Abpfiff sah man enttäuschte Gesichter bei den Weserstädtern, die an diesem Abend einfach zu spät aufgewacht sind, obwohl in der Partie wesentlich mehr drin war. Gerade nach zwei souveränen Auswärtssiegen in Vorsfelde und Cloppenburg hätte man eine riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen können. Trainer Naumann: "Wir haben den Kampf zu spät angenommen. Aber warum? Da bin ich der falsche Ansprechpartner", sagte er, "unterm Strich waren wir nicht kaltschnäuzig genug und haben uns mit eigenen Fehlern das Leben unnötig schwer gemacht."
Statistik:
Buschhorn 1 geh. 7m, L.Meierhans - Fiebiger, Bergmann, Hain 2, Niemeyer 6, Hildebrandt 3, Meyer, Borowski 8, Kählke 12/4, C.Meierhans 2, Walther 1, Päßler, Kock 2
Siebenmeter: 4/5 - 5/6
Zeitstrafen: 5 (Bergmann, Fiebiger, Niemeyer, Meierhans, Walther) - 6
Spielfilm: 4:4, 8:10, 13:17, 14:20 (30.); 19:25, 25:32, 30:34, 34:35, 36:39 (60.)
Zuschauer: 275
Bildquelle: "Die Harke"
