HSG NIENBURG | Meerbachspatzen

Christian Hamann Winterinterview mit Paul Hildebrandt: Teil II

Teil 2

Hallo Paul! Es freut uns, dass du heute auch wieder dabei bist. Nachdem du uns gestern deine Prognose für die 1. Herren verraten hast, würden wir gerne wissen, was du persönlich im Jahr 2025 handballerisch verbessern musst oder willst?

Paul: Danke, dass ich nochmal dabei sein darf :) Ich denke, dass ich mich grundsätzlich in jedem Aspekt des Spiels nach wie vor verbessern kann. Mein Fokus liegt allerdings auf der Torgefahr bzw. den Abschlüssen aus dem Rückraum, die ich vermehrt einbringen muss. Mit 1,95 m Körpergröße muss ich torgefährlicher werden, sonst ignorieren mich die gegnerischen Abwehrreihen und das Spielfeld wird enger. Außerdem muss ich an meiner Effektivität, z.B. im Bereich der Kreuzungen arbeiten, damit ich Lücken für meine Mitspieler reiße.

Und wie wäre es, wenn du mal an der Ablegung deines "Trash-Talk" arbeiten würdest :) ?

Anm. d. Red.: In der Handballszene gilt Paul als Meister der verbal geführten psychologischen Kriegsführung in Form zwischenmenschlicher Kommunikation

Paul: Eher würde ich wohl mit dem Handball spielen ganz aufhören! Spaß beiseite: Ich bin mir dieser Tatsache bewusst. Ich kenne genügend Leute, die von meinem vielen "Gelaber" auf dem Spielfeld genervt sind und natürlich bekomme ich zu dieser Thematik auch entsprechende Sprüche von Freunden. Um die Ernsthaftigkeit nicht zu verlieren: Manchmal merke ich im Nachhinein eines Spiels selber, dass es zu viel war. Gerade in schwierigen Spielen oder bei Niederlagen neigt man dazu, die Schuld beim Schiedsrichter oder Gegner zu suchen, was natürlich falsch ist. Ich möchte hierzu aber klarstellen, dass ich mit Schiedsrichtern nur in einem normalen Tonfall rede, um eine Entscheidung erklärt zu bekommen. Natürlich bin ich aber kein Unschuldslamm und gebe auch meinen Gegenspielern gegenüber hin und wieder einen Kommentar ab. Dabei bleibt aber alles im sportlich fairen Rahmen, sodass man nach dem Spiel noch gemeinsam ein Bierchen trinken kann.

Wollen wir hoffen, dass du in Zukunft Besserung zeigst - das wird vermutlich auch deiner Freundin Mia Carlotta gefallen, die ebenfalls die Handballschuhe schnürt, allerdings für den Mellendorfer TV (gegründet im Jahr 1919) in der Oberliga. Ihr spielt beide im Rückraum, habt eine ähnliche Torquote und eure beiden Teams stecken im Abstiegskampf - Was könnt ihr also voneinander lernen und gibt es neben Handball überhaupt noch andere Themen bei Euch?

Paul: Glaubt es oder nicht, wir haben auch andere Thematiken als Handball (lacht)! Wir sind sehr eng miteinander verbunden und haben genügend Gemeinsamkeiten, um auch ohne Handball klarzukommen. Freilich unterstützen wir uns - auch in Bezug auf Handball - gerne gegenseitig. Bei Mia können wir uns sicherlich direkt abschauen, wie man mit einem Rechtshänder im rechten Rückraum spielt, da sie genau diese Position bekleidet! Außerdem ist Mia auch für ihre Abwehrstärke auf der Halbposition bekannt - da kann ich mir also noch einiges abschauen. Hinsichtlich des Mellendorfer TV glaube ich allerdings, dass der dortigen Damenmannschaft eine Kabinenparty á la Nienburg gut tun würde (lacht)!

Bevor wir die letzte Frage stellen, kommen wir zum schönsten Teil des Interviews! Wir haben bei der Vorbereitung des Interviews natürlich mit deinen Teamkameraden und Familie gesprochen, um Informationen über dich einzuholen. Daraus resultiert folgende Schnellfrage-Runde:

  1. Borussia Dortmund oder Borussia Mönchengladbach?
  2. "Geiz ist Geil" oder "Geiz ist Scheiße"?
  3. Hannover Indians oder Hannover Scorpions?
  4. Tellergericht oder Buffet?
  5. Birte oder Merle?
  6. Milchzahn oder Weisheitszahn?

Paul:

  1. Zwei Borussia-Herzen schlagen in meiner Brust - eine Entscheidung zu treffen ist unmöglich! Gladbach habe ich durch meinen Vater und Opa schätzen und lieben gelernt. Außerdem war ich damals großer Marco Reus Fan. Mit seinem Wechsel zu Dortmund habe ich diese Borussia ebenso lieben gelernt. Die Stimmung im Westfalenstadion ist zudem einmalig!
  2. Grundsätzlich ist Geiz keine schöne Eigenschaft! Wenn jemand sparsam ist, finde ich das allerdings völlig in Ordnung und ich würde mich auch in diesem Bereich einordnen, auch wenn Kai-Uwe Bergmann das etwas anders sehen könnte :)
  3. "Hannover Indians all the way"! Darüber wird nicht diskutiert und über diese andere Mannschaft möchte ich auch gar nicht sprechen. Einmal ECH, immer ECH!
  4. Wer mich kennt weiß, dass ich hier nur eine Antwort geben kann - Buffet! Große Auswahl und keine Mengenbeschränkung zu haben ist unschlagbar! In unserer Mannschaft werden wir zum Glück nach jedem Spiel vorzüglich und reichhaltig von Rainer und Sabine Hillebrandt versorgt!  (Anm. d. Red.: Bei der Vorbereitung auf das Interview erwähnte Mitspieler Steve Kählke folgende Charaktereigenschaft von Paul: "Isst immer am meisten und am längsten!")
  5. Meine beiden Cousinen hier in den Ring zu werfen ist natürlich gemein! Freilich ist Eine bezaubernder als die Andere! Um die Frage zu beantworten: Ich wähle meinen einzigen Cousin Eike ;-)
  6. Ganz klar Milchzahn! Unter einem meiner Milchzähne wächst kein Zahn nach, weshalb ich mit 24 Jahren nach wie vor einen habe! Er erfüllt aber alle Zwecke und von daher hoffe ich natürlich, dass er mir noch lange erhalten bleibt!

Besten Dank für deine ehrlichen Antworten! Die letzte Frage des zweiten Interviewteils wird die gleiche sein, wie im ersten Interviewteil. Allerdings hat die Frage einen anderen Kontext: Du spielst bei der HSG Nienburg seit dem du 13 Jahre alt bist und warst nie bei einem anderen Handballverein aktiv. Derzeitig bist du noch erste Herren-Spieler und hast noch einige Jahre vor Dir. Wenn aber das Ende deiner aktiven Karriere kommt - "Wohin geht die Reise?"

Paul: Einen festen Zukunftsplan habe ich nicht! Im Grundsatz denke ich, dass ich nach meiner Handballkarriere definitiv weiter Sport treiben werde. Vom Fitnessstudio über Tennis bis hin zum Golfsport, zu dem mich mein Vater sicherlich früher oder später drängen wird, ist alles möglich. Natürlich kann ich mir auch sehr gut vorstellen, weiterhin mit dem Handball verbunden zu bleiben. Eine Trainer-Tätigkeit oder auch ein anderes Ehrenamt schweben mir da durchaus vor, denn mir ist klar, dass ohne die zahlreichen Ehrenämter unser Sport im Verein unmöglich wäre. Aber das steht alles noch in den Sternen und ich habe noch viele Jahre Zeit, bis ich diese Entscheidungen treffen muss. Bis dahin freue ich mich immer wieder, auf der Platte zu stehen und meinem Lieblingssport nachgehen zu dürfen!


PS: Dieses Interview führte Christian "Armin" Hamann im Auftrag der "Meerbachspatzen" :)

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